Ona B.- secret life, Lotte Seyerl - Posen

06. September 2014 - 02. November 2014

Ona B.
"secret life"
Lotte Seyerl
"Posen"

 

 

Ona B
SECRET LIFE
Mit der Ausstellung (Biennale Peking und Museum Waidhofen 2008) verspricht die Künstlerin, die permanent zwischen den Polen privat und öffentlich künstlerisch interagiert, Einblicke in ein „Secret Life“, das sich dem speziell Weiblichen zuordnen lässt. Dieter Ronte schrieb 2005: „Ona B. nutzt ihre Attitüden als Frau, gender studies seien mit uns, ohne dass sie irgend jemanden auffordert, die Schublade der Frauenkunst zu öffnen, um Ona B. darin zu versenken.“ Die Künstlerin als Forscherin des Selbst wird zu einem Gesamtkunstwerk. Dabei geht es, so Carl Aigner, nicht um egozentrische Selbstverwirklichungs-strategien, sondern um einen Gegenentwurf zur Wirklichkeit. Mit sicherem Gespür eignet sich Ona B. dichotomische Strukturen an, wie Verhüllung/Transparenz oder Natur/Kultur. Objekte wie Subjekte erhalten neue Oberflächen, die zu Projektionsflächen von Sehnsuchten werden. Der eigene Körper vor und mit der Farbe Rot wird ikonenhaft vorgeführt. In einprägsamen Bildern visualisiert Ona B. in Bildern wie Videos Strategien und Reichtum ihrer Identitäten vor karger Naturkulisse oder barock anmutenden roten Bildflächen.
Archiv Ona B.

Lotte Seyerl
Die Motive für Lotte Seyerls sparsam farbige Bilder lauern überall – in den Straßen ebenso wie in privaten Räumen, im urbanen Raum und in den Vororten der großen Städte. Lotte Seyerl ist viel unterwegs und sie reist gerne: „Immer auf der Suche, wie eine Sammlerin“, wie sie sich selbst beschreibt. Sobald der Blick den Augenblick herausgehoben hat, wird er zur Szene, wird festgehalten mit dem Fotoapparat und erhält im Bild seine eigene Geschichte. Eine große Ruhe, auch Fremdheit und Einsamkeit geht von den Bildern aus.
In ihrer aktuellen Serie „Posen“ hält Lotte Seyerl Mädchen und junge Frauen im Bild fest, die bewusst oder unbewusst über ihre Körperhaltung bestimmte Rollen vermitteln: Selbstbewusst, unsicher, gelassen, aufgeregt. Aus dem Spannungsfeld zwischen Anonymität und Sichtbarkeit wird der öffentliche Raum zur Bühne und die Akteure zu Darstellern. Die Künstlerin zeichnet ihre Protagonistinnen eher mit einer einfühlsamen Zurückhaltung – auch um dem Betrachter ein größeres Feld zu eröffnen. Dazu hat Lotte Seyerl, die die Meisterklasse für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien absolvierte und heute an der Universität für angewandte Kunst in Wien Malerei unterrichtet, sowohl die Farbigkeit als auch die angebotenen Bildinformationen zunehmend reduziert. Ihre mit Ölfarben, manchmal auch Tempera, sehr fein lasierte Malerei deutet Vieles nur an, lässt beispielsweise in den neueren Bildern die Umgebungssituation völlig offen und stellt nur noch die jeweiligen Figuren dar. Die Zartheit der Farben tritt damit der Grellheit der Wirklichkeit entgegen, wie Seyerl feststellt.
Verena Kienast

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